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Creation (Pictures for Dorian)

Hochschule der Künste Bern – Schlachthaus Theater Bern

Gastperformer im Stück Creation (Pictures for Dorian) von der Truppe GOB SQUAD, Berlin

Fr. 7. Dezember 2018, 20.30 Uhr
Sa. 8. Dezember 2018, 20.30 Uhr
So. 9. Dezember 2018, 19.00 Uhr
Die Aufführungen finden im Theater der HKB am Zikadenweg 35 in Bern statt.

Der Elefant von Murten

Konzert Theater Bern

Alter Jeremias – Schauspieler/Erzähler im Stück Der Elefant von Murten

Produktion: Konzert Theater Bern
Aufführungen im Stadttheater, Kornhausplatz
Text: Uwe Lützen
Inszenierung: «Vor Ort», Mathis Künzler & Jonathan Loosli
Bühne: Renato Grob
Komposition & musikalische Leitung: Moritz Schneider
Kostüme: Justina Klimczyk
Premiere: Samstag 13. April 2019, 19.30 Uhr
Mittwoch 17. April, 19.30 Uhr
Mittwoch 24. April, 19.30 Uhr
Freitag 26. April, 19.30 Uhr
Freitag 24. Mai, 19.30 Uhr
Freitag 31. Mai, 19.30 Uhr
Donnerstag 6. Juni, 19.30 Uhr
Freitag 7. Juni, 10.00 Uhr & 19.30 Uhr
Mittwoch 26. Juni, 19.30 Uhr

Eine Mitteilung

Mein Rücken-Bandscheiben-Verschleiss-Problem setzt mir ein Zeichen und stellt mir die Weichen neu. Mit der angeschlagenen Körperlichkeit ist es jetzt offenbar auch Zeit für ein Ende der langjährigen üppigen Maskerade.

Der 40 Jahre lang gearbeitete Morell’sche Clown, Komiker, Pajass & Tausendsassa verbeugt sich vor der Vergänglichkeit und streicht alle seine aufwändigen Solo-Shows und Auftrittsvarianten, sowohl die öffentlichen wie die privaten, aus seinem Angebot.

Für eine altersgerechte, komödiantische Neuorientierung verspüre ich momentan noch keine Glut, die es zu entfachen gilt. Ansonsten werde ich’s ankünden.

Was ich aber nach wie vor anzubieten habe ist den Schauspieler Marco Morelli; ob für Theater, Film, Funk, oder weiss der Teufel was.

Morelli ist noch nicht tot, aber er stinkt schon ein wenig. Spass beiseite, die Spiellust ist ungebrochen, also stürze ich mich in den freien Schauspielmarkt… hoppla.

Eine Notiz von Ueli Remund über Marco Morelli

In Bern wird das Stadttheater umgebaut. Derweil bespielt man auf dem Waisenhausplatz ein grosses Zelt, den sogenannten Kubus. Hat 500 Plätze, und die Aussenhaut ist ein einziges Trompe d’oeil der Fassade des Stadttheaters. Jetzt, im Juli, während der Sommerpause, spielt dort der Marco Morelli, vielleicht der begabteste Schüler, den ich je hatte. Der hätte nicht nur Clown werden, der hätte zum Beispiel auch Kunstmaler werden können. Was der zeichnete und malte in der Schule, das war immer auffallend eigenständig und schön. Wir haben von seinem Gastspiel in der Zeitung gelesen und gehen nun hin. Als wir ankommen, ist der Eingangsbereich des Kubus schon gut besetzt. Keine Kasse. Dafür ein Hut beim Eingang, so wie er das immer gemacht hat. Also auch hier, im Stadttheater-Kubus. Vorn auf dem Podest steht schon alles bereit. Die Dinge, die Marco braucht, er braucht sie schon ewig, wie er während der Vorstellung bemerkt. Schon als er in den Achtzigerjahren mit dem legendären Zampanoo’s Variété auftrat, benützte er zum Teil die gleichen Requisiten. Neben dem Podest trifft Marco die letzten Vorbereitungen. Ich gehe grüssen und überrasche ihn dabei, wie er seinen Zahnprothesen mit Haftpaste den nötigen Halt zu geben versucht. Sonst habe er Probleme beim Blasen der Trompete und des Alphorns, erklärt er. Der Marco hat also keine eigenen Zähne mehr. Er habe innert acht Monaten im Anschluss an das Drama mit seinem Elternhaus, dem Restaurant «Linde», sämtliche Zähne verloren, sagt er.
Dann die Vorstellung. Einfach Morelli. Immer noch. Auch wenn die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat. Spuren vor allem in seinem Gesicht. Morelli heute, das ist ein vom Leben gezeichnetes Gesicht über einem jungenhaft wirkenden Körper, der beweglich geblieben ist. Alles, was Marco macht, ist gut. Er singt gut und ausdrucksvoll, spielt gut Trompete, zeigt gute Kunststücke und Zaubertricks, singt eigene Songs. Gute Songs. Begleitet sich gekonnt auf der Gitarre. Zwei Stunden lang. Leider eine halbe Stunde zu lang. Weniger wäre mehr gewesen. Er müsste die Peinlichkeiten in seinem Programm, falsche Brüste aus Jonglierbällen etwa, weglassen. Ich denke, hätte er sich mal von einem guten Regisseur etwas sagen lassen, er wäre ein grosser Komiker geworden. Ein grosser Komiker war er wohl immer. Aber er hatte nicht dessen breiten Erfolg. Zu viel Eigensinn, zu viel Widerspruchsgeist. Er hat die Leute immer vor den Kopf gestossen. Das braucht er wohl, um von sich den Eindruck zu haben, ehrlich und echt zu sein. Anderseits: Hätte er sich führen lassen, wäre er nicht mehr der Marco Morelli gewesen, dieser absolut einmalige Mensch, der an seinen Träumen und Überzeugungen festgehalten hat. Übrigens: Das Foyer wurde dann gestossen voll. Am Schluss starker Applaus. Für einen echten Künstler.

Ueli Remund Sommer 2016

http://www.literapedia-bern.ch/Remund,_Ueli

http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Ueli_Remund