Sportler sind echt arme Schweine. Immer wieder laufen sie in Gefahr wegen Rauschmittel, Genussmittel und Dopingkonsum in Verruf zu geraten. Oftmals bedeutet das Ertaptwerden ein Karrierenende und dann sind sie erst noch Buhmann / Buhfrau der Nation.
Die Künstler haben da echt ein Privileg. Dürrenmatt, Miller, Bukowski usw. haben mit enormem Alkoholkonsum Weltliteratur geschrieben. Glauser war Morphinist, Buster Keaton Kokser (passt bestens zu seinen Stuntmanscenen), Louis Armstrong, Ella Fitzgerald hatten ihre Nasen auch im Schnee, die Roma Musiker spielen je besoffener desto besser. Die klassischen Streicher konsumieren Betablocker (die Nervosität überträgt sich dabei nicht auf den Bogenstrich), die Jodler und Männerchöre salben ihre Stimmbänder mit Weisswein, Picasso hat eine bedeutende Phase auf Opium gemalt usw. – diese Liste könnte man bis zum geht nicht mehr komplettieren.
Im übrigen finde ich, «das sich berauschen» kein Gütezeichen. Anderseits sind mir Menschen, die sich immer «nüchtern im Zaune halten», suspekt.
Es ist eine nackte Tatsache, dass Rauschmittel (legal oder illegal) kreative Türen und neue geistige Räume öffnen können. Ich muss hier noch etwas differenzieren. Es gibt zwei grosse Gruppen von Dope, deren Wirkung nicht unterschiedlicher sein könnte und je nach Sportart (gilt auch für andere Tätigkeiten) brauchbar oder nicht empfehlenswert sind. Zum Schützensport passt allem voran Betablocker, aber auch Valium, Cannabis, oder Rotwein. Diese Substanzen können das meditative Moment, das diesem Sport anhaftet, noch verstärken. Zum Eishockey und seinem typischen Draufgängertum passt Kokain, Speed, Koffein oder Weisswein. Der nüchterne / wache Zustand muss eben nicht immer zwingend die optimalste Ausgangslage sein. Ein Ex-SCB Hockeispieler hat mir mal erzählt, wie sie manchmal nach alkoholdurchzechten Nächten mit Kater und Alkaselzer gute Spiele geliefert haben, weil eben vieles, die Vernunft zB, ausgeschaltet ist und der spezielle Zustand der Fantasie, dem Spielwitz, der Uebersicht, der Kreativität und der Intuition Türen öffnet. Ist ja klar, dass diese Ebene seit eh und je, auch den Kunstschaffenden interessiert.
Aber wohlverstanden, ich möchte hier nicht für Drogenkonsum plädieren – nein, ja nicht!
So oder so bleibt «nüchtern» ein edler Grundzustand.
Zu viele tragische Abgänge hat die Geschichte geschrieben (Hendrix, Joplin, Fassbinder usw.) All diese wunderbaren Künstler hatten von sich aus ein grosses, kreatives und visionäres Potential und die Rausch’s haben ihre Arbeit nur noch potenter gemacht. Ein geistig armer Mensch wird mit saufen und kiffen auch nicht kreativer, eher schon das Gegenteil. Und sowieso ist alles eine Frage der Menge. Ein guter Cognac kann man geniessen, oder man kann sich zu tode saufen.
Im übrigen gibt es weltberühmte Künstler, Musiker und Sportler, die zeitlebens nüchtern waren. Es muss halt jeder selber wissen, was ihn gelüstet, gut tut und seiner Arbeit dienlich ist.
Die Sportler aber, das sind echt arme Schweine. Gedopt / berauscht wird überall (sowohl im Einsatz wie in der Freizeit) und die Gefahr, im Test hängen zu bleiben, ist omnipräsent. Das muss mir ja ein Scheissleben sein, das Gespalten sein, das dauernde Lügen müssen, die ständige Bevormundung – erwachsene, autonome Individuen werden da behandelt wie unmündige Kleinkinder. Das geht doch über kurz oder lang an die Seele.
Sport fördere die Persöhnlichkeit und sei völkerverbindend…dass ich nicht lache, dass mag partiell ja stimmen. Aber auch tausend Jahre Sport haben dem anzustrebendem Weltfrieden keinen Zentimeter weitergeholfen und viele Sportler sind doch nach ihrem Karrierenende seelisch arme, unausgereifte Grünschnäbel ohne Lebenserfahrung und auf dem Niveau eines Teenagers steckengeblieben. Abgesehen von den körperlichen Schäden, aber davon sind die klassischen Ballett-Tänzer auch nicht gefeit.
Die Politiker, allen voran Alt-Bundesrat Ogi, sehen das natürlich anders. Eh ja, sie haben allesammt in ihrem geistig beschränktem Dasein keine tauglichen Ideen und Scenarien, das kommende Unheil (Jugendarbeitslosigkeit, Jugendanarchie, Gewalt, Sittenzerfall usw.) abzuwenden. In ihrer Einfalt propagieren sie mehr Sport. Wie wenn Sport, im Hinblick auf eine bessere Welt, ein nachhaltiges Mittel wäre (Geld, Krawalle, Invalide, Tote usw.) Ich bin felsenfest überzeugt, wenn etwas diese Welt verbessern kann, ist es einzig die Kunst, die Muse, die exakte Wissenschaft und die Spiritualität. Alles andere ist Lug & Trug und reine Pflästerlipolitik.
Zum Dopingverbot im Sport: Wir Erdenbürger bringen im zivilen Leben keine Gerechtigkeit zu Stande, warum wird das eigentlich im Sport verlangt?
In dreissig Jahren Showbiz habe ich diverse legalen und illegalen Mittel ausprobiert – aus Lust und purem «Gwunder». Die artistische und die schauspielerische Tätigkeit hat dabei nie gelitten. im Gegenteil, eher die Intuition, die Fantasie, die Musikalität und die Ausdruckskraft gesteigert.
(ausser damals die eine Vorstellung in einem Zirkus, wo ich unwissend anstatt Kokain weisses Heroin geschnupft habe. Diese eine Vorstellung wurde dann buchstäblich eine peinliche, tragische Katastrophe und für dieses Malheur schäme ich mich bis heute, nicht zuletzt wegen den irren Lügengeschichten. Ich konnte dem Direktor ja schlecht erklären, dass ich den falschen Dope im Blut hatte.)
Seit Jahren aber, bestreite ich all meine Auftritte topnüchtern, weil der nüchterne Zustand mir die beste Konstanz garantiert. Cannabis zB. ist mir zu unberechenbar (einmal redseelig, ein andermal ein Autist) und kostet mir mittlerweilen zu viele Nerven. Darum lasse ich’s sein – durch Erfahrung zu Erkenntnis.
Aber eben, gäbe es in der Kunst und im Bühnenentertainment Dopingkontrollen, jesses Gott, der schweizerische Veranstaltungskalender würde arg zusammenschrumpfen, sogar das Armeespiel würde gesperrt. Also, hören wir doch langsam auf mit dieser menschenverachtenden Doppelmoral. Gabet Chapuisat hat auf dem Höhepunkt seiner Fussballerkarriere bei Lausanne-Sport unzählige Matschs bekifft gespielt und dabei viele Siege zementiert. (Cannabis gilt als kreative Droge und für die Rastas ist es schon fast eine Religion: Ganja rauchen und Fussball spielen) Für den Verein war das natürlich ein grosses Problem. Die Machenschaften ihres Stars durften auf keinen Fall an die Oeffentlichkeit und verbieten konnten sie es ihm auch nicht, immerhin schoss er die wichtigen Tore und gab die zauberhaften Pässe, die zu Toren führten.
Das Leitbild «Jugend & Sport» und der Konsum von illegalen Drogen vertragen sich schlecht. Deswegen finde ich Trainer und Sportfunktionäre (keine Regel ohne Ausnahme) allesammt verlogene Dreckskerle und vorallem wegen ihren Lügen, alles andere als Vorbilder für die Jugend. Simon Schenk, der SVP-Saubermann zB., weiss doch haargenau was sich in den Eishockey-Katakomben alles abspielt. Beim SC-Langnau zB. oftmals böse kollektive Besäufnisse, einmal sogar mit gemieteten Nutten, die einzelne Spieler, von Kollegen nackt ausgezogen und gefesselt, oral befriedigten. Ich habe absolut nichts gegen sexuelle Ausschweifungen und trotzdem kotzen mich diese arg-alkoholgeschwängerten Macho-Partys an.
Was für eine geistvolle, heile Sportlerwelt…
…ich weiss, Sportler ist nicht gleich Sportler. Auch gibt es ganz verschiedene Sportarten mit unterschiedlichsten Individuen. Da gibt es auch ganz integre Frauen und Männer, mit wachem Geist, Humor, Kultur und politischem Bewusstsein. Leider eine Minderheit, so wie es unter Künstler auch ein Minderheit von Idioten gibt.
Zurück zum Thema und der langen Rede kurzer Sinn: Gut dass es in der Kunst keine Dopingproben gibt, sonst wäre ich seit 30 Jahren dauergesperrt.