ä bärndütschi Tragödie mit ämene zytlos-aktuelle Nachtrag
u aus in eigener Sache
Hallo Urs Gschwend & Entourage,
sit mim Privatkonkurs si jitz drü Jahr verschtriche.
Ig ha mi no äs aueri letschts mau uf die normali Tour
wöue mäude. Nächär wird’ig unberächebar, drfür fiiner.
Eh ja, i wirde euch nid vergässe. Villech, i weiss o nid,
chan’i mau vergä. Aber löt das bitte mis Problem la si.
Dir aui, zwar mit ungerschiedentliche Verantwortlichkeite,
aber trotzdäm, dir aui heit verantwortigslos u fahrlässig ghandlet
u mir u mire Familie viel Leid hingerla. Danke!
U de wäre de no die geprellte Handwärker u die bschissne
private Darlehensgäber, aber lö mir das.
I säge, merci vieu mau.
Dass ig euch nach däre Gschicht nid ungsühnt la la zie, das isch
euch ja wou säuber klar.
Aus anarchistische Einzelkämpfer, i däm Rächtsschtaat,
han’ig sehr eigeti, aber brutau-würkigsvolli Mittel u si choschte mi
ke Pfifferling u o ke Schweiss u si ersch no interessant –
schtige ig doch ab u zue dür n’äs Fänschterli i eui Seelene ine
u bsetze dert grad ganzi Zimmer u verschteuen’ech ds Mobiliar.
Dir gschpüret aube mini Awäseheit. Eklig, i weiss. Oft gschpüret
dir’s nume unbewusst u das isch no verreckter.
Mängisch chum’ig o nume schnäu verbi, cho d’Schattsitene wässere
u de bin’i immer wieder erschtunt, was für n’äs dräckig-gfährlichs
Saatguet dir euch sinerzyt säuber gschtröit heit. So ne Monokultur,
u das weiss doch jedes Ching, cha bösi Furrene i ne Seelelandschaft
frässe. Jä nu, dir heit gsäit, dir heit Starterkitt bigfüegt, dir heits la keime,
wuchere u la tschädere u jitz sit dir verwunderet dass’es wachst?
Das Wachstum ungerligt are natürliche Eigedynamik u isch nümme
ds’brämse u eui beseelte Schrebergärte trage im beschte Fau mau
ungniessbari Frücht u i wott gar nid dra dänke, wo so Dräckeleie chöi
härefüere. Jä nu, geit mi nüt a. Künftigi Resultat hei o ke Ifluss a mim
Wohlbefinde. Aber äbe, wie scho gseit, wenn ig Luscht ha,
chum’ig unagmäudet ds’Bsuech. Eh ja, chume aube chli cho dr
Pflanzblätz bschütte – pardonez-moi – i bi nume dr Gärtner.
Wärum sit dir jitz so erregt? Dir sit doch gäge Aus & Aues versicheret.
I weiss, dir sit irritiert, weit ufbegähre, eh ja klar, äs macht Angscht,
u jitz tüet dir mi uslächle. Das isch normau. Uslache als jämmerliche,
intelektuelle Versuech vo Säubschtschutz, äs hoffnigsloses Bemüje,
mi ds’injoriere.
Ig muess schmunzle, wieu dir sit ja nid blöd u wüsset o um d’Macht
u um d’Magie vo de Gaukler u de no im Zämehang mit Enttüschig,
Truur & Wuet. Viellech wüsset dir o nüt, oder höchschtens unbewusst
u i säge ja: Das isch no verreckter.
Auso, mini Liebe, ig blibe eue Gärtner u je euter ig o wirde,
umso effiziänter wird mi Dünger.
Gärtner aber, bin’ig nume näbebi. Primär bin’i schtunende Beobachter
wie i dr Natur so aues blüet, funktioniert u inenander grift. Hochkomplex
u doch so grächt u simpel. U ig weiss vo was i rede.
Auso, pflege’mer die Seilschaftene u bis dr Tod üs scheidet
blibe i gärn eue
Marco Morelli
Zimmerwald, 10. Mai 2006
Personen und Ihre Darsteller
Urs Gschwend – grossmauliger, verkokster Pächter und Koch.
Karen Cotting – höchst unfreundliche Wirtsfrau und dennzumalige Partnerin von Gschwend.
Ueli Münger – kulturloser, fieser, krimineller Einflüsterer von Gschwend.
Lukas Jaggi – juppihafter Treuhänder und Verwaltungsrat der Gschwend AG
Thomas Hofstetter – farbloser Verwaltungsratspräsident der Gschwend AG
Günther Ketterer – mein damaliger Treuhänder, Aktionär der Gschwend AG und somit Diener zweier Herren.
P.S.
U we dir Frage heit, um Gotts Wille, fraget u tüets nid abewürgge.
Fraget ä Fründ, ä Awalt, fraget dr Arzt, ä Seelsorger oder dr Psychiater.
Bi däne überchömet dir o ufbouendi Antworte – nume äbe,
ds Myschterium das blibt.